„So grins‘ er ohne Unterlass und trage gelbe Strümpfe“ – WAS IHR WOLLT im Schauspiel Frankfurt

Nach einer durchwachsenen Woche fiel mein Blick am Freitag um 19.17 Uhr im Büro auf die Uhr. Ich war in -2 Minuten vor dem Schauspiel verabredet und hatte noch 13 Minuten Zeit bis zum Beginn des Stücks. Ideale Voraussetzungen für einen entspannten Theaterabend. Und gerade wenn man abgehetzt in den Sessel rutscht, es im Saal dunkel wird und man sich fragt, warum man nicht einfach mal einen Freitag auf der Couch verbringen kann – ich habe gehört, dass andere Menschen das machen – gerade dann wirkt er: der Zauber der Bühne. Man weiß nie, wohin die Reise geht – wird man lachen, wird man weinen? In diesem Fall flossen die Tränen vor Lachen. Denn das grandiose Frankfurter Ensemble bescherte uns zwei sehr lustige Stunden mit der shakespeareschen Komödie. Katharina Bach alias Viola/ Cesario verzauberte uns mit “Make you feel my love” und Torben Kessler spielte einen glamourösen Herzog Orsino im David Bowie-Kostüm. Die meisten Lacher gehörten jedoch eindeutig Sascha Nathan als Gockel Malvolio. Dass seine kaum zu übertreffende Mimik bei Shakespeare bestens passt, hatte er bereits vor einigen Jahren als rosa-bekleideter Puck im Sommernachtstraum bewiesen. Diesmal sorgte er hingegen mit seinen gelben Strümpfen für Tränen in den Augen. Zum Schluss überraschte uns Regisseurin Jorinde Dröse allerdings mit einem ganz atypischen Ende und beweist einmal wieder: Man weiß nie, was kommt, wenn sich der Vorhang hebt.

Hong Kong – „China light“

Bereits vor unserem Urlaub in Schweden führte mich – Alex – eine Dienstreise nach Hong Kong. Am Flughafen angekommen ging es per Airport Express Shuttle in Richtung Stadt – der wahrscheinlich praktischste und – verglichen mit dem Taxi – auch schnellere Weg. Den Ankunftstag nutze ich für einen “kleinen” Spaziergang. Da ich auf der Kowloon Seite wohnte ging es per Star Ferry hinüber nach Hong Kong Island. Auf der Queens Road (Nahe Central Station) gibt es eine Rolltreppe, die einen entweder zu tollen Restaurants bringt. Besonders empfehlenswert: Wang Fu – Link1 / Link2.

Auch wenn es von außen nicht so aussieht, findet man das Lokal völlig zu Recht im Guide Michelin – denn das Beijing-Style Food und die Dumplings sind sehr lecker. Fährt man die Rolltreppe weiter aufwärts, sollte man oben einmal nach links schwenken. Geht man in Richtung Robinson Road und später dann die Albany Road bergab gehen ist auf der rechten Seite ein unscheinbarer Zugang der in den botanisch-zoologischen Garten führt. Sehr schön anzusehen und für den Ankunftstag genau richtig. Am unteren Ende sind wir dann zur Peak Tram Station gegangen und hoch auf den Peak gefahren. Hier gibt es einen Rundweg, den man schon allein der Aussicht wegen gehen sollte (circa 40 min.). Das nachstehende Foto zeigt den Blick auf Hong Kong Island (Central) vom Peak aus.

In den folgenden Tagen war ich unter anderem im Hong Kong Museum of Art (10, Salisbury Road). Natürlich ist hier keiner der europäischen “Star”-Künstler zu sehen. Ich selbst war in einer Ausstellung von Tong Kim-sum. Beeindruckende Holzarbeiten, die es sich anzusehen lohnt, wenn ihr die Gelegenheit bekommt.

Sonstige Tipps für Hong Kong:

  • Die Walking Tours von der Seite http://www.discoverhongkong.com/ sind empfehlenswert (vor allem die Markttour)
  • Massieren lassen ist verhältnismäßig günstig und überall recht gut
  • Anzüge schneidern lassen ist immer eine gute Idee. Je nachdem wie viel Geld man ausgeben möchte, haben die Anzüge nicht die spitzen Qualität, sind vergleichen mit deutscher Stangenware aber sicherlich empfehlenswert. Ich selbst war bei www.classicfashiontailors.com und bin zufrieden.
  • Habt ein Regenschirm dabei oder kauft ggf. einen. Eine Regenjacke hilft, ob der Hitze recht wenig.

Von Ystad nach Bornholm

Die Insel Bornholm ist unsere letzte Etappe auf der ersten großen Reise mit dem VW-Bus. Nach einem Strandspaziergang fühlten wir uns bereits kurz nach der Ankunft wie zuhause. Mit dem Fahrrad erkundeten wir am nächsten Tag zunächst den Süden der Insel. Ein besonderes Highlight: Der Besuch des Martin Andersen Nexø-Museums in Nexø. Wir wurden dort sehr herzlich empfangen, vor allem nachdem ich von meiner Schulzeit auf dem Martin-Andersen-Nexø-Gymnasium in Dresden erzählt habe. Es war sehr spannend, das kleine Museum im Elternhaus des berühmten Dichters zu erkunden. Mit Sicherheit ein Grund, die Bücher von Andersen Nexø einmal wieder auf die Leseliste zu setzen. Doch Martin Andersen Nexø war nicht der einzige Grund für unseren Besuch der Insel. Am Abend erwartete uns – nach einer kleinen Abkühlung in der Ostsee – ein sagenhaftes Menü im Restaurant Kadeau. Wir bekamen einen Tisch am Fenster mit unbeschreiblichem Blick auf die Ostsee und wurden in den folgenden Stunden mit den Leckereien der Insel verwöhnt. Beim Kaffee und Tee erzählte uns schließlich am Lagerfeuer einer der Inhaber, wo die verschiedenen Gärten liegen, aus welchen die Zutaten für das leckere Essen kommen. Ein perfekter Abschluss für diesen tollen Tag. Den Norden der Insel besuchten wir heute mit dem Bus. Unterwegs besuchten wir den Hofladen Hallegaard, wo – der langen Schlange nach zu urteilen – auch die gesamte Inselbevölkerung einkauft. Anschließend besuchten wir die Keramikwerkstatt LOV i LISTED, deren Inhaber im Moment derart mit Aufträgen überhäuft werden, dass kaum sie kaum noch Produkte im Laden haben. Wir haben dennoch eine wunderschöne Schüssel gefunden und viele weitere Tipps für Bornholm bekommen. Nun sind wir wieder in Rønne – der Hauptstadt von Bornholm – angekommen, von wo morgen früh unsere Fähre nach Saßnitz geht. Zum Abendessen gibt es als kulinarischen Abschluss unserer Reise die Einkäufe vom Hofladen. Und dann geht es wieder nach Hause: Wäsche waschen. Denn am Montag bricht Alex bereits zu seiner nächsten Reise auf, während der VW-Bus und ich vorerst in Frankfurt bleiben müssen.

Vom Småland nach Ystad

Unser Besuch auf Öland war geprägt von Wind – sei es in Form der zahlreichen Windmühlen, welche wir auf der Ostseeinsel zu sehen bekamen, oder in Form von Gegenwind bei unserer Fahrradtour. Letzterer führte dazu, dass uns der Weg zum Leuchtturm “Langer Jan” am südlichsten Zipfel der Insel wie eine Ewigkeit vorkam. Der Rückweg durch das Naturschutz- und Weidegebiet Ottenby fiel dafür umso leichter. Ein kurzer Zwischenstopp in dem kleinen Hofladen Norrgårdens Gårdsbutik bescherte uns zum Abendessen leckeren grünen Spargel von der Insel. Gestern fuhren wir entlang der Küste weiter gen Süden. Wir besuchten wie Nils Holgersson Karlskrona (sowie den winzigen Hofladen der Karlskrona Musteri – siehe vorheriger Beitrag) und landeten schließlich in Kivik. Von dort ist es nur ein Katzensprung bis nach Ystad, so dass wir unseren heutigen Tag zunächst mit einer schönen Wanderung im Nationalpark Stenshuvud beginnen und anschließend viele tolle Hofläden finden konnten. Unser Favorit war die Äppleboda Gårdsbutik mit einer wundervollen Auswahl an Apfelsaft sowie eingelegtem Obst und Gemüse. In Ystad angekommen, schwangen wir uns noch einmal aufs Fahrrad um die schöne, von Backsteinarchitektur geprägte Innenstadt zu erkunden. Hier heißt es nun Abschied nehmen von Schweden, denn morgen wird die Fähre uns und unseren Bus wieder nach Dänemark bringen – auf die Ostseeinsel Bornholm.

Von Mölle ins Småland

“Denn der Kullaberg … hat sich gleichsam so weit ins Meer gestürzt wie er überhaupt konnte.” – so beschrieb Selma Lagerlöf die schöne Halbinsel am Öresund, auf welcher wir einen ganzen Tag verbringen durften. Das Wetter hatte sich zwischenzeitlich gebessert und so brachen wir zu einer wunderschönen, langen Wanderung in dem schönen Nationalpark auf. Wir folgten den gut markierten Wegen einmal um die Spitze des Kullaberges und fanden unterwegs spannende Höhlen, steile Klippen und das denkmalgeschützte Gehöft Himmelstorpsgården. Am nächsten Tag hieß es Abschied nehmen von der Küste des Öresund – denn das Småland wartete schon auf uns. Unseren Bus parkten wir diesmal auf der schönen Insel Bolmsö mitten im Bolmensee. Ein sehr guter Ausgangspunkt für eine 85-Kiliometer-Fahrradtour am See entlang, welche wir tags darauf unternahmen. Unterwegs kauften wir in der Gårdsbutik von Tiraholms Fisk leckeren Räucherfisch, den wir abends mit unseren Schweizer VW-Bus-Nachbarn (mit einem dunkelroten T3) teilten. Heute ging es nun weiter Richtung Osten mit einem Zwischenstopp in der kleinen Stadt Växjö, wo wir nicht nur ein leckeres Rosmarinbrot bei PM Bröd & Sovel erstanden haben, sondern auch leckeren Apfelsaft mit Holunder von der Karskrona Musteri. Unser nächster Zwischenstopp ist nun die Insel Öland an der Ostküste Schwedens.

Von Humlebaek nach Mölle

Wir sitzen gerade in dem kleinen Café Flickorna Lundgren und probieren die Vanille-Herzen, die schon dem schwedischen König so sehr mundeten – sehr zu Recht wie wir finden. Draußen regnet es, aber in dem gemütlichen zum Café umgestalteten Gewächshaus lässt es sich gut leben. Vor allem weil wir beide Dank unseres Busses trocken sind – bei dem Wetter der vergangenen Tage keine Selbstverständlichkeit. Die erste Station unserer Reise war vor einigen Tagen der kleine Ort Humblebaek nördlich von Kopenhagen. Dort befindet sich die Louisiana – das wohl bedeutendste Museum für moderne Kunst in Dänemark. Das Museum lockte nicht nur mit einer Jeff-Wall-Ausstellung, sondern auch mit einem tollen Skulpturenpark mit Werken von Jean Arp bis Alexander Calder. Nach dem Museumsbesuch und einem Fahrradausflug zum Schloss Fredensborg rundeten wir den Tag mit einem Essen im Restaurant Sletten ab – statt Vorspeise und Hauptgang gibt es dort viele kleine Gerichte, wovon man drei bis fünf probieren kann. Gestern ging es dann über die Öresundbrücke weiter nach Malmö. Die lebendige kleine Stadt lässt sich ganz prima mit dem Fahrrad erkunden und ist nach unserem Dafürhalten zu Recht für ihre kulinarischen Leistungen bekannt. So ließen wir es uns im Salt & Brygga mit Blick auf die Öresundbrücke sehr gut schmecken. Wir sind gespannt, wohin es als nächstes geht und holen uns einstweilen noch einige der leckeren Vanille-Herzen und etwas von dem hausgemachten Rhabarbersaft.