Freu dich, Erd und Sternenzelt – Das Wunder der Geburt

Soeben haben wir unseren Weihnachtsblog vom letzten Jahr gelesen und festgestellt, dass wir eine Ankündigung nicht in die Tat umsetzen konnten: Wir haben die Rotaract Deutschland Konferenz (DeuKo) sausen lassen. Denn dieser Tag hat unser Leben komplett umgekrempelt und uns – viele Wochen früher als erwartet – zu Mama und Papa gemacht. Nach dem kleinen Schreck am Anfang hat sich unser kleiner Hobbit schnell erholt und heute ahnen nur die wenigsten beim Anblick unseres oft lachenden Kindes, dass der Start alles andere als einfach war. Wir wollen daher allen Eltern von Frühgeborenen Mut machen: Aus unserem 995 Gramm leichten Frühchen ist ein ganz normales Baby geworden – mit allen Höhen und Tiefen, die so ein kleiner Zwerg durchmacht. An dieser Stelle noch einmal ein riesengroßes Dankeschön an alle, die dieses kleine Wunder möglich gemacht haben. Angefangen von den tollen Ärzten, die in den entscheidenden Stunden stets die richtige Entscheidung getroffen haben, bis hin zu allen Hebammen, Schwestern, Physiotherapeuten, unserer lieben Seelsorgerin und unseren Familien, die uns dreien die Zeit im Krankenhaus und danach erleichtert haben!

Ein weiteres Ereignis, welches uns noch lange in Erinnerung bleiben wird, ist unsere Reise nach Neuseeland. Nicht nur, weil wir zum ersten Mal so weit gereist sind und wir vier Wochen lang Tag und Nacht zusammen sein durften, sondern auch, weil die Neuseeländer einfach wahnsinnig freundliche Menschen sind. Man bedankt sich beim Busfahrer für jede Fahrt und hupt kurz zum Dank, wenn einen jemand auf der Straße vorbeilässt. Das alles ist aber noch nichts gegen die Kinderfreundlichkeit der Kiwis. Nirgendwo sonst hat Greta so viele Menschen gefunden, die man Anlachen kann und die dann auf jeden Fall auch zurücklachen! “What a smile” war dann auch der Satz, den wir in Neuseeland am häufigsten gehört haben. Dabei hat der kleine Hobbit eine Gabe, die wir uns alle wünschen: Sie kann sich in allen Sprachen der Welt verständigen und kennt keinerlei Vorurteile!

Seit Ende November verbringt der kleine Hobbit seine Tage jetzt primär mit dem Papa, während die Mama sich auf ihre Kanzlei fokussieren kann. Das ist für alle eine ganz schöne Umstellung gewesen. Die Tage sind verplant mit Fahrradfahren (mit Anhänger), Museumsbesuchen und diversen Eltern-Kind-Treffs. Auch dabei stoßen wir hin und wieder an kleine (Denk-)Grenzen – zum Beispiel, wenn es im Restaurant nur auf der Damentoilette einen Wickeltisch gibt. Und warum muss das Piktogramm auf dem Wickeltischschild eigentlich immer eine Frau mit einem kleinen Baby darstellen? Dabei haben wir mit Freude festgestellt, dass auch andere Papas mittlerweile “richtig” Elternzeit machen, d.h. nicht nur zwei Monate mit der Familie reisen, sondern ganz alleine mit dem Baby zuhause sind. Das ist nämlich einfach mal was ganz anderes. Gemeinsam mit diesen Familien wollen wir uns weiter für mehr Gleichberechtigung einsetzen – damit unsere Tochter in dreißig Jahren vielleicht nicht mehr an die Grenzen stößt, die es heute noch gibt.

Darüber hinaus denken wir zu Weihnachten natürlich auch an diejenigen, denen es nicht so gut geht. Die Erdbebenschäden, die wir in Christchurch noch sechs Jahre nach dem großen Erdbeben gesehen haben, lassen das Ausmaß einer solchen Katastrophe erahnen. Die Jahresberichte der Hilfsorganisationen zeigen jedoch, dass in den vergangenen Monaten deutlich weniger über die großen Katastrophen berichtet wurde und damit das Spendenaufkommen deutlich gesunken ist – die Herausforderungen sind in diesem Jahr aber nicht kleiner geworden. Wir wollen dem entgegentreten: Daher geht unsere diesjährige Weihnachtsspende an Shelterbox – wir haben euren Beitrag von unserer Weihnachtsfeier verdreifacht und damit eine ganze Shelterbox gespendet.

Wir wünschen allen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest sowie ein gesundes und glückliches Jahr 2018! Wir machen für 2018 einfach mal nicht so viele Pläne – denn eines haben wir gelernt: Der kleine Hobbit schmeißt die mit Freunden durcheinander…

Pfefferkuchen und Reifentiere – Unterwegs im weihnachtlichen Sachsen

Unsere letzte Reise des Jahres 2017 führt uns in das Weihnachtsland Sachsen. Dort machen wir uns zunächst auf die Suche nach dem Geheimnis der Pulsnitzer Pfefferkuchen. In Pulsnitz gibt es in Schumann’s Genusswerkstatt schon die erste Weihnachtsgans (wir müssen etwas nachholen, da wir ja zur Martinsgans in Neuseeland waren). Anschließend erkunden wir das Pfefferkuchenmuseum und finden heraus, warum der Pfefferkuchen “Pfefferkuchen” heißt. Probieren müssen wir die Spezialitäten aus Pulsnitz natürlich auch und besuchen daher gleich drei kleine Pfefferküchlereien, wo wir vor allem Pulsnitzer Spitzen kaufen.

Ein weiterer Ausflug führt uns in das Spielzeugdorf Seiffen im Erzgebirge. Dort spazieren wir in Eiseskälte durch das Freilichtmuseum und lernen in der Reifendreherei, wie die Tiere aus dem Reifen kommen. Darüber hinaus geben die vielen kleinen Häuschen in dem Museum einen Einblick in den früheren Alltag der Familien von Bergmännern, Bauern und Flößern in der Region. Deutlich wärmer ist es dann im Spielzeugmuseum, wo viele Spielzeuge Groß und Klein zum Ausprobieren einladen. Unser Highlight ist die Murmelbahn aus Holz am Ende der Ausstellung. Nach so viel Spielen belohnen wir uns auf dem Weihnachtsmarkt mit einem warmen Rahm-Brot und steigen zum Abschluss noch einmal zu der berühmten Seiffener Kirche hinauf, deren Miniatur-Nachbildung zahlreiche Schwibbögen und Pyramiden aus dem Erzgebirge ziert.

Bei unserem Weihnachtsbesuch in Sachsen darf natürlich auch der Dresdner Striezelmarkt nicht fehlen. Dieser findet dieses Jahr bereits zum 583. Mal statt und bietet neben vielen Leckereien auch schöne Stände mit erzgebirgischer Volkskunst, Spielsachen und Pflaumentoffeln. Nach einem Spaziergang über den Mittelaltermarkt im Stallhof laufen wir zum Residenzschloss. Im Kupferstickkabinett sehen wir in der Ausstellung “Käthe Kollwitz in Dresden” tolle Zeichnungen, Radierungen und Lithografien der großen Künstlerin, deren Geburtstag sich dieses Jahr zum 150. Mal jährt.

Mit der 25. Weihnachtlichen Vesper vor der Frauenkirche wurde nun für uns Weihnachten eingeläutet. Vor uns liegt unser erstes Weihnachten mit dem kleinen Hobbit und ein paar schöne Stunden mit unseren Familien in Dresden und Frankfurt.