Wie jeder gut sortierte Haushalt mit Kindern haben wir jede Menge Piraten-Accessoires wie Kopftücher und Augenklappen zuhause. Doch in unseren ca. 70 kg Reisegepäck hatten wir die natürlich nicht dabei. Und auch wenn einer von uns sehr gerne im Voraus plant und recherchiert, haben wir mit der Detailplanung für unseren Aufenthalt in Sydney erst eine Woche vorher begonnen. Was auch daran lag, dass wir in Sydney nicht allein unterwegs waren, sondern vor allem Freunde besucht haben. Lange Rede, kurzer Sinn: Dank unserer Freundin erschienen wir zu unserer Piratentour mit den Sydney Harbour Tall Ships standesgemäß gekleidet und etwas Besseres als eine Piratenmeuterei quer durch den Hafen von Sydney hätte es als Start für unseren Aufenthalt in der tollen Stadt kaum geben können.
Den Blick auf die Oper und die Harbour Bridge konnten wir allerdings fast täglich genießen. Denn von unserer Ferienwohnung in Manly kamen wir am schnellsten mit der Fähre direkt in die Innenstadt. Dort erkundeten wir die Museen Sydneys – das Australian Museum mit dem schönen “Burra”-Kinderbereich, die New South Wales Art Gallery (leider zwei Wochen vor der Eröffnung des neuen Gebäudes) und das MuSEAum – das Australian National Maritime Museum, wo es mit den Mini-Mariners noch einmal auf Piratentour ging. Ein weiteres großes Highlight in Sydney war der Besuch des Taronga-Zoos. Bei dem schön gelegenen Zoo weiß man gar nicht, was man zuerst bewundern soll: Die Tiere in den schön gestalteten Gehegen oder die grandiose Aussicht auf die Wahrzeichen Sydneys. Bei einem Koala Encounter haben wir schließlich auch Humphrey getroffen und dank der netten Tierpflegerin noch jede Menge über Koalas gelernt. Sehr empfehlenswert auch die kostenlose Gondelfahrt wieder hoch zum Eingang.
Das Allerbeste an den Tagen in Sydney war jedoch die Zeit, die wir mit unseren Freunden verbringen durften. Egal ob beim Pizza-Essen am Strand (geliefert von Pocket Pizza), beim gemeinsamen Essen im Muum Maam Barangaroo, auf dem Wasserspielplatz in Darling Harbour mit anschließendem Besuch bei Sydneys bestem Thai oder beim Eisessen (Gelato Messina) konnten wir über das Leben in Australien, weltpolitische Themen oder die kulinarischen Freuden des Lebens philosophieren. Genau das war der Anlass und der Zweck unserer Reise.
Nach fast einem Monat und einem zweiten kurzen Stopover in Singapur geht es nun zurück nach Deutschland. Dort erwartet uns nicht nur der “Alltag”, sondern auch die Adventszeit. Die ist in Australien und auch in Singapur sicher so ganz anders als in Deutschland. Nicht nur wegen der Temperaturen, sondern auch weil Weihnachtsbäume im europäischen Dezember doch einen etwas anderen Charme haben als bei 27 Grad im australischen Sommer oder im immer feuchtwarmen Klima Singapurs. Die Reise nach Down Under wird in jedem Falle noch lange in uns nachwirken – denn von der anderen Seite der Welt hat man einen ganz anderen Blickwinkel auf viele Fragen, die einen umtreiben. Aber nun heißt es erstmal Wäschewaschen – auch wenn wir die Sommersachen wohl so schnell nicht brauchen werden.
Mittlerweile sind wir nun sechs Tage mit unserem Camper unterwegs. Jeden Tag geht es weiter an der Küste entlang in Richtung Sydney. Anders als in Deutschland begegnen uns hier nicht viele Camper auf der Straße. Das hat sicher mehrere Gründe: Zum einen sind wir im November noch deutlich vor der Saison. Das merken wir auch an den Temperaturen und bei teilweise 13 Grad Celsius am Tag sind wir froh, unsere Fleecejacken und Merino-Shirts dabei zu haben. Zum anderen fahren die Aussies selbst keine Camper, sondern haben fast alle Camper-Trailer, also aufklappbare Anhänger. Touristen haben wir auf den von uns gewählten Campingplätzen bisher eher weniger getroffen, was wohl an der ungewöhnlichen Strecke (die meisten fahren eher von Sydney nach Brisbane) und vielleicht auch ein wenig an der Campingplatz-Auswahl liegt. Wir haben fast ausschließlich Campingplätze in den Nationalparks ausgesucht, häufig ganz nah am Meer. Die sind nicht alle leicht zu finden und insbesondere am Wochenende sollte man hier schon einige Wochen vorher reservieren. Unsere Favoriten sind neben dem bereits erwähnten 
Damit ist unser Roadtrip dann auch schon fast zu Ende: Morgen erreichen wir Sydney, wo wir endlich unsere Freunde treffen werden. Denn dieser Besuch war der Anlass unserer weiten Reise nach Down Under.
Nach der Großstadt geht es nun direkt in die Natur, auch wenn Phillips Island alles andere als einsam ist. Denn die “
Unser nächster Stopp ist der
In dem Nationalpark direkt an der Küste gibt es viele schöne Wanderwege. Da unsere Hobbits noch nicht so weit laufen (können?), nehmen wir den “Prom Wildlife Walk” (2,3 km), bei dem der Name aber auch wirklich Programm ist: Auf der Tour haben wir Kängurus, Emus, Wombats und vieles mehr gesehen. So ähnlich aufregend war dann nur noch der Weg zur Toilette auf dem Campingplatz, denn auch da gab es Kängurus und Wombats. Der schöne Sonnenuntergang am Meer (in das an der Stelle der Tidal River mündet) ließ dann noch nicht erahnen, was uns am nächsten Tag erwarten würde: Regen – jede Menge Regen. Wir sind daher heilfroh, in einem großen Wohnmobil unterwegs zu sein. Also klappen wir nur das Trittbrett ein und weiter geht es auf der Suche nach besserem Wetter.

