Die Heimat liegt hinter uns und vor uns die Welt – Unser Abenteuer beginnt in Auckland

Nun ist es erst ein paar Tage her, dass wir auf unsere große Abenteuerreise nach Neuseeland aufgebrochen sind und schon hat Greta viele neue Freunde. Es fing bereits bei der Security am Flughafen an und selbst dem Beamten der Bundespolizei konnte sie ein Lächeln entlocken – was uns bisher ein Ding der Unmöglichkeit schien. Mit Greta reisen ist eine große Freude – nicht nur, weil sie durch ihr Lachen alle Herzen im Sturm erobert, sondern auch, weil sie offenbar die Reisefreude ihrer Eltern geerbt hat. Schlafen und Spielen kann sie überall und so liegt ihre Spieldecke momentan in einem Hotel in Auckland, von wo aus wir in den letzten Tagen die Stadt und die Umgebung erkundet haben. Wer uns ein wenig kennt, der weiß, wo die Prioritäten liegen – und daher verwundert es unsere Leser möglicherweise kaum, dass unser erster Spaziergang in Auckland uns am Ende zu einem netten Deli in der Innenstadt führte. Im Scarecrow wurden wir zunächst mit Salmon Tartare sowie Slow Cooked Short Rib verwöhnt und schwebten nach “Lemon Parfait / fennel / olive powder” im siebten Dessert-Himmel. Der perfekte Auftakt für unsere Reise.

Auf unseren früheren Reisen haben wir das Konzept der Free Walking Tours schätzen und lieben gelernt – auf einer Tour mit einem meist netten und engagierten Guide lernt man gleich jede Menge netter Menschen von überall auf der Welt kennen. Daher stand am nächsten Morgen als erstes die Auckland Free Walking Tour auf dem Programm. Unser Guide erzählte uns trotz anhaltendem Frühlingsregen viele spannende Geschichten über Neuseeland im Allgemeinen und Auckland im Besonderen. Eine besondere Empfehlung unseres Guides war die Auckland Art Gallery, welche wir direkt am Nachmittag besuchten. Unsere Highlights waren die Maori Portrait von Charles F Goldie sowie die Photoausstellung “Journeys” von Marti Friedlander.

Am Nachmittag machten wir uns auf den Weg zur Te Atatu Peninsula. Dort tauchen offenbar nur selten Touristen auf, denn schon im Bus dorthin fragte uns eine besorgte Neuseeländerin, ob wir denn wüßten, wo wir genau hin wollen. Unsere Antwort “Zum Te Atatu Nightmarket” quittierte sie aber direkt mit einem Lächeln und dem zustimmenden Kommentar, dass dort eine tolle Atmosphäre sei. Die nette Dame hat nicht zu viel versprochen. Wir fühlten uns sofort wie im eigenen Wohnzimmer. Der ganze Stadtteil war auf den Beinen und schlemmte sich durch das Angebot der zahlreichen Foodtrucks und Stände. Wir starteten mit Crispy Chicken und einem Kawakawa Meringue bei Puha and Pakeha, gefolgt von leckeren Dumplings bei The Rolling Pin. Weiter ging es mit einem Spicy Salmon Temaki vom Temaki Truck. Wie gerne würden wir unseren Lesern nur einen Hauch von all diesen Geschmacksexplosionen näher bringen, denn wir waren in einem Vorort von Auckland im kulinarischen Paradies gelandet. Beim Nachtisch konnten wir uns mal wieder nicht entscheiden – und haben einfach alles probiert. Zuerst “Banana salted caramel crumpet” bei den Kraken Crumpets, dann ein Kiwi-Sorbet am Stiel und zum Finale eine Crème Brûlée vom Brûlée Bike. Bitte fragt uns nicht, was davon am besten war. Salted Caramel ist ja ohnehin schon kaum zu übertreffen, aber auf einem leckeren Hefe-Brötchen mit süßem Frischkäse getoppt mit Bananen und Walnüssen – unbeschreiblich. Kiwi-Sorbet begegnet einem nicht jeden Tag und das coole Design als Eis am Stiel hat uns ebenfalls überzeugt. Und schließlich hat der nette Mann auf seinem Crème Brûlée Bike bewiesen, dass man perfekte Crème Brûlee auch außerhalb Frankreichs hinbekommt. Dabei sind wir bei Crème Brûlée echt anspruchsvoll.

Die nächsten Tage in Auckland nutzten wir unter anderem für Besuche in den Stadtteilen Parnell – mit Besuch des Parnell Farmers Market und dem Craft Harvest Market –, Devonport (tolle Aussichten auf die Stadt von Mt Victoria und dem North Head Historic Reserve) und Ponsonby. Unser letzter Ausflug von Auckland aus führte uns heute schließlich auf die Insel Waiheke, eine ca. 35 minütige Fährfahrt von Auckland entfernt. Dort entdeckten wir das in stylishen schwarzen Containern ganz neu eröffnete Honey House & Café inmitten von Olivenbaumhainen und schlürften leckere Austern im Oyster Inn. Auch hier bewiesen die Kiwis einmal mehr ihre unbegrenzte Kinderfreundlichkeit – so herzlich wurden wir drei dort empfangen. Lobend erwähnen müssen wir unbedingt auch die Island Gelato Company (vor allem die Sorte Salted Caramel – was sonst) sowie The Island Grocer, wo wir uns für unsere weitere Reise mit leckerem Olivenöl von Waiheke eindeckten. Auf der Fähre zurück fand Greta dann noch mehr neue Freunde – ein etwa 7jähriges Mädchen bespasste sie auf der gesamten Fahrt, was von Greta mit glucksendem Lachen belohnt wurde. Das Resumé der neuen Freundin: “She definitely wants me as a sister”.

Nach diesem grandiosen Auftakt für unser großes Abenteuer heißt es morgen Abschied nehmen von Auckland – endlich dürfen wir unseren Camper abholen und dann geht es auf die Straße – wenn auch auf der “falschen” Straßenseite…

Die erste Reise zu dritt – Mit dem Bulli-Bus durch Frankreich

Nun ist es schon wieder drei Monate her, dass uns unsere erste Reise zu dritt mit dem Bulli-Bus durch Frankreich führte. Ende Juni brachen wir auf, um an einer Familienfeier südlich von Lyon teilzunehmen. Da man mit Babys keine weiten Strecken fahren sollte, nahmen wir uns Zeit und gelangten in mehreren Etappen an unser Ziel. Die erste Station war Wissembourg, wo wir bei Freunden nicht nur im Hof parken durften, sondern auch mit einem leckeren Essen empfangen wurden. Am nächsten Tag ging es weiter nach Dijon. Dort kauften wir natürlich den berühmten Senf erkundeten zu Fuß die schöne Stadt. Natürlich nutzen wir unsere Stadtbesichtigung wie immer auch für die Suche nach besonderen Leckereien – wie die Macaron vom Francois Gillotte.

Unser Besuch in Vienne war eher der nötigen Stillpause denn großer Planung geschuldet. Aber auch hier gab es viel zu entdecken – unter anderem einen süße kleinen “Jardin partagé”. Ähnlich wie in Besancon, wo wir auf dem Rückweg Station machten und wo das nachfolgende Bild entstand.

Unsere erste Reise zu dritt mit dem Bulli war ein voller Erfolg. Natürlich wird man zu dritt nun vor ganz neue Herausforderungen gestellt – schläft man oben oder unten, wohin kommt der Kinderwagen und ist es für unseren Krümel nachts nicht zu warm oder zu kalt. Aber wie immer gibt es für alles eine Lösung und die kleine Greta eröffnet uns ganz viele neue Möglichkeiten: So dürfen wir nun endlich bei der “Kunstpause für Mamas und Papas” vom Städelclub teilnehmen oder es gibt ausreichend gute Gründe, sich in der Lieblingseisdiele gleich eine 20er-Karte zu kaufen. Ihr seht – wir sind keineswegs zu Stubenhockern geworden. Wir waren in diesen Sommer mit Krümelchen im KidsCamp, bei der Documenta, bei den Blickachsen und in Dresden. Langweilig war uns nie. Doch nun bereiten wir uns erst einmal auf ein richtig großes Abenteuer vor: Ende Oktober fliegen wir für vier Wochen nach Neuseeland. Bis dahin heißt es nun packen, recherchieren und letzte Besorgungen machen – dafür gibt es dann bald hoffentlich ganz viele tolle Bilder vom anderen Ende der Welt.