Mittlerweile sind wir nun sechs Tage mit unserem Camper unterwegs. Jeden Tag geht es weiter an der Küste entlang in Richtung Sydney. Anders als in Deutschland begegnen uns hier nicht viele Camper auf der Straße. Das hat sicher mehrere Gründe: Zum einen sind wir im November noch deutlich vor der Saison. Das merken wir auch an den Temperaturen und bei teilweise 13 Grad Celsius am Tag sind wir froh, unsere Fleecejacken und Merino-Shirts dabei zu haben. Zum anderen fahren die Aussies selbst keine Camper, sondern haben fast alle Camper-Trailer, also aufklappbare Anhänger. Touristen haben wir auf den von uns gewählten Campingplätzen bisher eher weniger getroffen, was wohl an der ungewöhnlichen Strecke (die meisten fahren eher von Sydney nach Brisbane) und vielleicht auch ein wenig an der Campingplatz-Auswahl liegt. Wir haben fast ausschließlich Campingplätze in den Nationalparks ausgesucht, häufig ganz nah am Meer. Die sind nicht alle leicht zu finden und insbesondere am Wochenende sollte man hier schon einige Wochen vorher reservieren. Unsere Favoriten sind neben dem bereits erwähnten Tidal River Campground der Depot Beach Campground im Murramang National Park sowie der Green Patch Campground im Booderee National Park. Das sehen offenbar auch die Kängurus so, denn auf allen drei Plätzen grasten die hüpfenden Einheimischen, nicht selten mit einem kleinen Känguru im Beutel – oder wie die Australier sagen mit einem “Joey”.

Wir sind auf jeden Fall mit unserer Reiseroute sehr zufrieden: Die Strände sind ein Paradies zum Muscheln finden und Burgen bauen. Und immer wenn wir dachten, dass wir langsam genug weiße Strände mit blauem Wasser gesehen haben, tauchte um die Ecke ein noch schönerer Sandstrand auf. Neben den Kängurus haben wir auch viele anderer Tiere gesehen. Auf Raymond Island konnten wir auf dem Koala Walk eine Koala-Mutter mit ihrem Jungen beim Essen beobachten und beim Australian Rock in Narooma lagen die Seehunde in der Sonne oder spielten direkt vor unserer Nase im Wasser. Viel mehr braucht es dann auch gar nicht zum Glücklichsein. Außer vielleicht etwas Leckerem zu Essen, wobei es hier an der Küste natürlich überall gutes Seafood gibt (unser Highlight das Wheelers in Merimbula) und – wenn man darauf keine Lust mehr hat – leckere Pies (wie Hayden’s Pies in Ulladulla). Um das alles zu finden, muss man manchmal ein wenig recherchieren (wir haben zwei dicke Reiseführer dabei, wobei uns vor allem der lonely planet East Coast Australia wertvolle Dienste geleistet hat).
Damit ist unser Roadtrip dann auch schon fast zu Ende: Morgen erreichen wir Sydney, wo wir endlich unsere Freunde treffen werden. Denn dieser Besuch war der Anlass unserer weiten Reise nach Down Under.
PS: Auf dem Weg nach Sydney kamen wir auch an dem kleinen beschaulichen Ort Berry vorbei und egal wie eilig man es hat, sollte man hier auf jeden Fall einen Abstecher vom Highway machen: Denn für gute Donuts lohnt nicht nur ein kleiner Umweg, sondern auch das Warten, wenn diese im berühmten Berry Donut Van ganz frisch gebacken werden.
Nach der Großstadt geht es nun direkt in die Natur, auch wenn Phillips Island alles andere als einsam ist. Denn die “
Unser nächster Stopp ist der
In dem Nationalpark direkt an der Küste gibt es viele schöne Wanderwege. Da unsere Hobbits noch nicht so weit laufen (können?), nehmen wir den “Prom Wildlife Walk” (2,3 km), bei dem der Name aber auch wirklich Programm ist: Auf der Tour haben wir Kängurus, Emus, Wombats und vieles mehr gesehen. So ähnlich aufregend war dann nur noch der Weg zur Toilette auf dem Campingplatz, denn auch da gab es Kängurus und Wombats. Der schöne Sonnenuntergang am Meer (in das an der Stelle der Tidal River mündet) ließ dann noch nicht erahnen, was uns am nächsten Tag erwarten würde: Regen – jede Menge Regen. Wir sind daher heilfroh, in einem großen Wohnmobil unterwegs zu sein. Also klappen wir nur das Trittbrett ein und weiter geht es auf der Suche nach besserem Wetter.

