Portwein, Sonne und enge Gassen – Silvester in Porto

Wie sagte Kästner so schön: “Man soll das Jahr nicht mit Programmen – beladen wie ein krankes Pferd – wenn man es allzu sehr beschwert – bricht es zu guter Letzt zusammen.” (Erste Strophe vom “Spruch in der Silvesternacht”). Dennoch haben wir einen Vorsatz für 2017: Wieder regelmäßig auf unserem Blog über unsere Erlebnisse berichten. Also los geht’s:

Das Ziel unserer diesjährigen Silvesterreise führte uns nach Porto. Gemeinsam mit zwei Freunden, die den Großteil des Jahres leider auf anderen Kontinenten verbringen, erkundeten wir die nach Aussage der Bewohner Portos eindeutig bedeutendste Stadt in Portugal. Einer unserer Guides erklärte daher: “Meine Familie stammt aus Porto. Ich bin in Lissabon geboren. Aber das war ein Unfall.” Gleich am ersten Tag ging es mit einem der lustigen Jungs von den Porto Walkers auf einer Free Walking Tour durch die engen Gassen der hügeligen Stadt. Zum Abendessen gab es im Caldeireiros leckere portugiesische Tapas – ein rundum gelungener Auftakt.

Den zweiten Tag starteten wir mit einem Besuch bei einer kleinen Bäckerei, welche uns von unseren Gastgebern empfohlen wurde und wo tatsächlich in erster Linie Einheimische einzukaufen scheinen. Auch wenn wir uns wünschen, dass das so bleibt, verraten wir Euch die Adresse: Muralhas, Rua Campo dos Mártires da Pátria 117. Anschließend ging es auf den Markt (Mercado de Bolhão), um einige Kleinigkeiten für unser Silvester-Essen zu besorgen. Den Nachmittag widmeten wir schließlich der wohl bekanntesten Spezialität Portos: dem Portwein. Auf einer Portwein-Tour lernten wir, dass der Portwein natürlich nicht aus Porto, sondern dem Douro-Tal kommt und in den Portweinkellereien von Vila Nova de Gaia lediglich noch seinen Reifeprozess durchläuft. Mit sehr gutem Endergebnis, wie zumindest der Großteil unserer kleinen Reisegruppe fand.

Unseren dritten Tag starteten wir mit einer weiteren Free Walking Tour der Porto Walkers – diesmal zeigte uns unser schauspielernde Guide in einer unterhaltsamen Führung die Geheimnisse der Altstadt – einschließlich der Cozinha Doce, deren grandiosen Schokoladenkuchen man leider nur im Rahmen der Führung bekommt. Anschließend ging es nach Matosinhos, denn unsere Gastgeber hatten uns erklärt, dass man den gegrillten Fisch, den man in diesem Stadtteil direkt am Meer bekommt, unbedingt probieren müsse. Das ließen wir uns nicht zweimal sagen und tatsächlich: In dem kleinen Fischrestaurant O Valentim servierte man uns leckere frische Seebrasse und Seebarsch – gesalzen und auf dem Holzkohlegrill gegrillt – simple, aber verdammt lecker! Abgerundet wurde unsere Reise durch einen tollen Silvesterabend – mit den kulinarischen Eroberungen vom Markt und aus der Bäckerei sowie einem wunderschönen Feuerwerk. Wir wünschen all unseren Lesern ein frohes und gesundes neues Jahr!