Zuhause steht die Waschmaschine

Die meisten unserer gemeinsamen Entscheidungen treffen wir sehr schnell. Wollen wir zusammen einen Blog veröffentlichen? Ja, machen wir. Fertig. Das war vor wenigen Wochen. Auf einer Autofahrt nach Dresden. Autofahrten sind für uns kleine Auszeiten – Zeit für lange Gespräche, Podcasts, Hörbücher und Ideensammlungen. Worüber wir schreiben wollen, war uns ebenso schnell klar: Alles was uns bewegt und was wir teilen wollen. Dazu gehören vor allem unsere Reisen, für welche vor zwei Monaten ein neues Verkehrsmittel hinzugekommen ist: unser VW-Bus. Unsere erste Reise mit dem Bus wollen wir zum Anlass nehmen, um mit unserem Blog zu starten:

Das Ziel unserer Reise war ein kleines Klettergebiet in der Provence Verte. Mehr als 1000 Kilometer gen Süden. Grund genug für einen Zwischenstopp, welchen wir mit einem Besuch bei Laurence und Freddie in Annecy verbinden konnten. Die kleine Stadt liegt malerisch kurz hinter der Schweiz-Französischen Grenze am Lac d’Annecy im Departement Haute-Savoie. Nicht wegzudenken aus der Cuisine Savoyarde ist der Käse: Reblochon, Tomme de Savoie und – natürlich – der Raclette-Käse. Daher entführten uns unsere Gastgeber an diesem Abend zum Mamie Lise mit ihren beeindruckenden Raclette-Öfen. Wer Raclette bisher mit stundenlangem Warten auf das Flüssigwerden des Käses verbunden hat, wird dort vor Staunen kaum zum Essen kommen. In den kleinen Öfen, die an den Platz gebracht werden, ist der Käse in Sekunden fertig. Grandios. Und zum Nachtisch gab es Crème Brûlée flambée à Génépi (www.mamie-lise.com). Vielen Dank an Laurence und Freddie für dieses Geschmackserlebnis!

Nota bene: Zum Käse kaufen unbedingt zur Kooperative Le Farto de Thônes etwas außerhalb fahren (www.reblochon-thones.com).

Am nächsten Tag fuhren wir noch ein paar Stunden weiter nach Süden in das “Village Bio” Correns. Das Dorf hat knapp 1000 Einwohner und liegt an dem kleinen Flüsschen Argens. Man fühlt sich sofort herzlich willkommen – auf der Straße wird jeder gegrüßt und in der Boulangerie oder dem kleinen Lebensmittelladen könnte man stundenlang den Gesprächen der Einheimischen zuhören. Auch im einzigen Restaurant – der Auberge de Correns waren außer uns nicht viele Touristen anzutreffen (www.aubergedecorrens.fr). Besonders angetan hat es uns dort die perfekt gebratene Entenbrust mit Kartoffelpüree. An der Küchentür die folgende Aufschrift: “LA VIE EST COURTE – PRENEZ UN DESSERT”. Dem ist nichts hinzuzufügen!

Die folgenden Tage verbrachten wir entweder am Fels oder auf dem Fahrrad – eine Radtour führte uns nach Carcès, Cotignac und Pontevès. Es ist eine wunderschöne Gegend und einen so tollen Bach für Rindenboote haben wir lange nicht gesehen. Mitgebracht haben wir uns eine Flasche Olivenöl “Fée de l’huile” und Wein von der Domaine des Aspras.

Auf dem Rückweg führte unsere Route über Lyon, wo uns Steffie und Guillaume zum Familientreffen empfingen. Nach einer kleinen Fahrradtour durch Lyon gab es auch hier jede Menge Käse und andere Leckereien. Guillaume beantwortet uns jede Menge Fragen zum Thema Wein und nach einem Frühstück mit einem “Omelette à la Steffi” ging es wieder zurück in den VW-Bus und nach Hause. Wäsche waschen.