Grüsse und Küsse an alle – Frankfurt liest ein Buch

Von dem Lesefestival “Frankfurt liest ein Buch” (www.frankfurt-liest-ein-buch.de) habe ich zum ersten Mal gehört, als ich 2010 meine Verwaltungsstation in der Deutschen Nationalbibliothek absolvierte. Es war das erste Jahr dieser Aktion und gelesen wurde das Buch Kaiserhofstraße 12 von Valentin Senger. Ich fand das Buch damals in der Teeküche meiner Abteilung mit dem Vermerk, dass jeder das Buch lesen könne und es anschließend wieder in die Küche zurücklegen solle. Auf diese Weise nahm ich zum ersten Mal an dem Lesefestival teil. Dieses Jahr findet “Frankfurt liest ein Buch” nun schon zum sechsten Mal statt und die Wahl der Initiatoren fiel auf Grüße und Küsse an alle – Die Geschichte der Familie von Anne Frank. Dank schneller Reaktion auf den Newsletter der Deutschen Nationalbibliothek hatte ich Karten für die Eröffnungsveranstaltung ergattert, bei welcher insgesamt neun Vortragende – darunter verschiedene Schauspieler, der Intendant der Oper Frankfurt sowie eine Schülerin – Ausschnitte aus dem Buch lasen. Das Buch schrieb Miriam Pressler in enger Zusammenarbeit mit Gerti Elias auf Basis des umfassenden Nachlasses der Familie, welcher vor wenigen Jahren auf dem Dachboden des Elternhauses von Buddy Elias – Cousin von Anne Frank – gefunden wurde. Bei der Lesung wurden verschiedene Kapitel aus dem Buch gelesen – die Schilderungen reichten von den Ururgroßeltern Anne Franks bis hin zu ihrer Tante Helene “Leni” Elias. Zum Ende der Lesung trug die Autorin selbst den Epilog des Buches vor, bevor Gerti Elias einige Worte an das Frankfurter Publikum richtete. Eigentlich hätte ihr Mann – Buddy Elias – dort auf der Bühne stehen sollen. Doch nachdem Buddy Elias vor wenigen Wochen im Alter von 89 Jahren plötzlich verstorben war, musste Gerti Elias diesen letzten Abschnitt ihrer gemeinsamen Reise in die Geschichte der Familie allein antreten. Damit schließt sich der Kreis um die Familie von Anne Frank, deren Geschichte vor vielen Generationen in der Judengasse in Frankfurt begann. Nicht nur die Worte von Gerti Elias, sondern auch die verschiedenen Kapitel aus dem Buch waren sehr bewegend. Daher nicht nur eine Empfehlung für die Frankfurter, sondern für alle!